Johanna Løhde Nielsen

„Die Musik ist sowohl Hobby als auch Beruf“

Die erfolgreiche Musikkünstlerin Johanna Løhde strebt danach, eine Balance zwischen ihrer musikalischen Karriere und ihrer Rolle als Mutter zu finden. Johanna Løhde möchte ihre Leidenschaft für die Musik weiterverfolgen und gleichzeitig Zeit mit ihren Kindern und dem Ehemann verbringen und an ihrer Seite sein. Dies erfordert eine geschickte Organisation und ein geschicktes und Zeitmanagement, um beiden Aspekten gerecht zu werden.

Hadersleben (Haderslev) Die Sängerin, Chorleiterin, Musikschullehrerin, Singer Songwriterin und Stimmbildnerin Johanna Løhde Nielsen wohnt mit ihrem Ehemann, der als Pianist und Musikschullehrer arbeitet, sowie den beiden Söhnen (geboren 2016 und 2019) im nördlichen Teil der Domstadt. Ihr ansprechendes Einfamilienhaus befindet sich in einer begehrten Wohngegend. Das Interview mit der Mittdreißigerin findet in dem stimmig eingerichteten Anbau statt. An diesem Frühsommertag im Juni 2023 flutet das Tageslicht durch das Oberlicht in den Innenraum. Blickfang der modernen Einrichtung ist das Klavier der Musikliebhaber.

Johanna Løhde Nielsen hat die beiden Nachnamen von ihrem Mann übernommen. Wenn es um sie als Sängerin und Musikerin geht, dann nutzt sie gerne nur Løhde, weil es sonst zu lang wird.

Foto: Karin Riggelsen

Kindheit und Jugend in den Einrichtungen der Minderheit

„Ich habe die beiden Nachnamen von meinem Mann übernommen, er heißt auch Løhde Nielsen. Wenn es um mich als Sängerin und Musikerin geht, dann nehme ich nur Løhde, weil es sonst irgendwie zu lang und kompliziert wird“, sagt die Wahl-Haderslebenerin.

Aufgewachsen ist Johanna Løhde auf einem Hof zwischen Baistrup (Bajstrup) und Behrendorf (Bjerndrup) bei Tingleff (Tinglev). Sie besuchte zunächst den Deutschen Kindergarten Wilsbek, bevor sie in der Deutschen Schule Tingleff (DST) eingeschult wurde. Nach dem Abschluss der 9. Klasse ging Johanna Løhde an die Klejtrup Musikefterskole. In der Nachschule bei Hobro steht gemeinsames aktives Musizieren im Mittelpunkt des Unterrichts. „Da habe ich ausprobiert, ob das mit Musik wirklich das war, was ich wollte. Ich war weit weg von zu Hause“, erinnert sich Johanna Løhde, die in einer Minderheitenfamilie aufgewachsen ist. 

Musikalische Familie

Ihre Mutter Micky Jürgensen ist hauptberuflich Kirchensängerin und ehrenamtliche Vorsitzende der Musikvereinigung Nordschleswig. Vater Hinrich Jürgensen ist Landwirt und Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN). Johanna Løhde hat ihre musikalischen Fähigkeiten von ihren Vorfahren geerbt.

„Mein Papa spielt Jagdhorn, er wird behaupten, dass das Talent auch von ihm kommt. Aber größtenteils wird es von meiner Mutter kommen, weil in ihrem Teil der Familie viele musikalisch begabt waren. Es ist unterschiedlich, wie viel sie daraus gemacht haben“, sagt Johanna Løhde und schmunzelt.  

Das Singen fällt ihr leicht und weckt den Wunsch zu üben

Schon in ihrer Kindheit war Johanna Løhde viel mit Musik beschäftigt und merkte früh, dass es ihr Freude bereitete und auch leicht fiel: „Ich habe viele Jahre Saxofon in der Blaskapelle in Tingleff gespielt. Ich hatte auch Klavier- und Flötenunterricht, und mit dem Singen habe ich erst mit 12 angefangen.“

Damals erhielt sie zusammen mit ihrer Klassenkameradin Doris David privaten Gesangsunterricht in Reppel (Rebbøl).

„Ich habe mit Klavierunterricht begonnen und bin dann zum Gesang gewechselt. Ich merkte, dass es mir noch mehr Spaß machte, der Gesang mir noch leichter fiel und dass ich Lust hatte, zu üben“, lacht Johanna Løhde. Die Schulfreundinnen konnten zweistimmig singen und so begannen sie, auch an der Schule Aufführungen zu machen.

„Da merkte man schon, dass wir etwas anderes konnten als der Durchschnitt“, betont die Musikerin. Sie erinnert sich daran, dass sie als „typisch klassisches Mädchen“ galt, das sich ausmalte, wie es wohl wäre, berühmt zu sein. In der Mittelstufe gründeten die Freundinnen zusammen mit ihren Klassenkameraden Inge Carstensen und Hans Jacobsen die Band „Scrapheap“. „Mit der Band sind wir auch schon mal bei Dorffesten aufgetreten. Wir haben das gespielt, was im Radio lief und für uns zugänglich war. Und wir haben uns als Solistinnen abgewechselt“, erinnert sich Johanna Løhde zurück. 

In der Mittelstufe gründeten wir die Band „Scrapheap“ und sind auf Dorffesten aufgetreten. Wir haben das gespielt, was im Radio lief und für uns zugänglich war.

Johanna Løhde wollte als junges Mädchen berühmt werden.

Da fehlt noch jemand

Johanna Løhde ist das jüngste Kind von Micky und Hinrich Jürgensen. Die Zwillinge Carina und Carsten sind 7,5 Jahre älter als Johanna. Ihr Bruder Andreas kam viereinhalb Jahre vor ihr auf die Welt. „Die Geschichte läuft darauf hinaus, dass Papa meinte, jetzt ist genug und Mama meinte, da fehlt noch jemand. Und dann kam ich“, verrät die junge Frau. Die vier Jürgensen-Kinder sind alle zum Klavierunterricht gegangen. Während ihre Geschwister den musikalischen Ansatz nicht weiterverfolgten, machte sie die Musik zu ihrem Lebensmittelpunkt. 

Johanna Løhde Nielsen wurde am 13. September 1990 geboren. Schon als Kleinkind saß sie gerne am Klavier.

Foto: Privat

Mit dem Fahrrad durch den Stall

Als Johanna geboren wurde, lebte ihre Familie auf dem Hof „Vraa“. Das große Gehöft liegt einige Kilometer abseits asphaltierter Wege. „Zum Hof runter führt nur ein Kiesweg. Da macht das Fahrradfahren nicht so viel Spaß. Stattdessen bin ich im Stall herumgefahren. Dort gab es genug Platz und ich habe viel und laut gesungen. So ein Stall hat gute Akustik. Man hatte das Gefühl, dass der Klang zurückkommt“, erzählt Johanna von schönen Kindheitserinnerungen.

Im Alter von 12 Jahren musste sich das jüngste Jürgensen-Kind an eine neue Umgebung anpassen. Die Familie zog von Baistrup in das nahe gelegene Gaardeby, auf einen neu erworbenen Hof. Für Johanna bedeutete der Umzug, dass sie nun selbst mit dem Fahrrad in die Schule nach Tingleff radeln konnte. Während sie in jüngeren Jahren mit dem Bus zur Schule gefahren war, wurde sie nun selbstständiger und hatte die Möglichkeit, mehr Zeit mit ihren Freundinnen und Freunden zu verbringen.

„Nach meinem Abitur wollte ich weg aus Nordschleswig. Ich weiß nicht, ob ich gedacht habe, dass ich zurückkomme. Wahrscheinlich nicht.“

Foto: Karin Riggelsen

Von Hobro zurück nach Nordschleswig

„Das waren tolle Jahre“, fasst Johanna Løhde ihre Zeit im Deutschen Gymnasium für Nordschleswig (DGN) zusammen. Nach dem Abschluss der zehnten Klasse an der Nachschule bei Hobro kehrte sie 2006 nach Nordschleswig zurück. Anfangs wohnte sie bei ihren Eltern, später lebte sie mit ihrem damaligen Partner in Hadersleben. Sie pendelte mit dem Bus von Hadersleben nach Apenrade, bis sie sich von ihrem Partner trennte. Danach wohnte sie im Schülerwohnheim des DGN. 

Es war richtig gut, für ein Jahr an der Nachschule wegzugehen, denn man kann Dinge wertschätzen, wenn man zurückkommt.

Johanna Løhde besuchte eine Musik-Nachschule bei Hobro.

Cool Deutsch zu sprechen

„Ich hatte eine gute Zeit am DGN. Es war auch richtig gut, für ein Jahr an der Nachschule wegzugehen, denn man kann Dinge wertschätzen, wenn man zurückkommt“, stellt Løhde fest.  Als sie ein Kind war, war die Situation in der Grenzregion ein wenig angespannt. „Ich hoffe, dass das mittlerweile anders ist“ überlegt Johanna Løhde. An der Nachschule habe sie ihre Zugehörigkeit zur Minderheit nicht groß herausgestellt.

Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler fanden es cool, dass sie Deutsch spricht. „Plötzlich habe ich Dinge aus einer anderen Perspektive gesehen. Dort ist es sehr exotisch, wenn du Deutsch sprechen kannst. Aber die deutsche Sprache ist auch mit viel Leid verbunden gewesen. Während der Zeit in der Nachschule habe ich einen erfrischenden Blick auf die Minderheit erhalten“, so Johanna Løhde. Damals konnte sie sich auch erstmals davon lösen, dass sie die Tochter von Hinrich Jürgensen ist.

Die Tochter von

Während sie in Nordschleswig in vielen Zusammenhängen und Situationen immer „als die Tochter des BDN-Hauptvorsitzenden“, gesehen wurde, hatte man an der Nachschule keine Ahnung, wer der Hauptvorsitzende ist, geschweige denn, was es mit der deutschen Minderheit in Nordschleswig auf sich hat. 

„Ich bin stolz darauf, seine Tochter zu sein. Aber jeder möchte einfach nur er selbst sein. Man möchte auch gerne nur für sich gesehen werden“, räumt Johanna Løhde ein. Es gab eine Zeit, in der es schwierig war, dass ihr Vater den Status hatte, den er hatte, während sie am Anfang ihrer Karriere in der Musikbranche stand und relativ viele öffentliche Auftritte in Nordschleswig hatte. Man brachte sie oft in Verbindung mit ihm.

„Mein Name wurde kaum genannt. Ich war nur die Tochter von Hinrich Jürgensen. Es ist dann schwer, sich eine eigene Identität zu verschaffen“, erinnert sich Løhde, deren Vater stets versuchte, Interessenkonflikte zu vermeiden. „Mein Papa konnte absolut gar nichts dafür. Aber er hatte den Status, den er hatte und immer noch hat“, sagt Johanna Løhde.

An der Nachschule in Hobro 2005/2006 konnte Johanna Løhde weiterhin Musik machen. Ihre Mitschüler und Mitschülerinnen fanden es spannend, dass Johanna aus der deutschen Minderheit kommt und cool, dass sie fließend Deutsch spricht.

Foto: Privat

Die Nordschleswiger kümmern sich umeinander

„Nach meinem Abitur wollte ich weg aus Nordschleswig. Ich wollte dahin, wo ich ein bisschen anonymer sein kann und wo ich nicht immer mit meinen Eltern in Verbindung gebracht werde. Und nicht jeder jeden kennt. Ich weiß nicht, ob ich gedacht habe, dass ich zurückkomme. Wahrscheinlich nicht, heute könnte ich nicht ohne leben. Ich schätze die Art und Weise, wie man innerhalb der Minderheit aufeinander aufpasst und sich um seine Mitmenschen kümmert. Das sind auch gute Werte für meine Kinder“, schätzt Johanna Løhde die Mentalität der deutschen Nordschleswiger.

Der Fototermin mit der Musikkünstlerin findet an bekannten Sehenswürdigkeiten in Hadersleben wie dem Dom St. Marien, der Innenstadt und dem Dammpark statt.

Foto: Karin Riggelsen

Betreuung in deutschen Einrichtungen: Nicht um jeden Preis

Es lag somit nicht nahe, dass Johanna Løhde nach Nordschleswig zurückkehren würde. Ihr Mann ist aus der Mehrheitsbevölkerung und im Raum Børkop aufgewachsen. Auch dort hatte man, wie Johanna Løhde sagt, sehr wenig Ahnung davon, was es mit der Minderheit in Nordschleswig auf sich hat. Dass das Ehepaar Løhde Nielsen dann im Februar 2017 von Torrild bei Odder nach Hadersleben gezogen ist, war sehr spontan und hatte außerdem praktische Gründe. Diese Entscheidung haben sie nicht bereut. Erstmals kam ihnen der Gedanke, in die Domstadt zu ziehen, als Rasmus Løhde Nielsen an der Haderslebener Musikschule angestellt wurde. Bei der Geburt von Jon im September 2016 hatte das Ehepaar darüber nachgedacht, welche Betreuungsangebote sie für ihren Nachwuchs beanspruchen wollten. Johanna und Rasmus Løhde Nielsen hatten beide kleine Schulen besucht. „Das haben wir beide erlebt und damit haben wir beide gute Erfahrungen gemacht. Ich in den Einrichtungen der Minderheit und Rasmus in einer kleinen Schule bei Børkop“, sagt Johanna.

Bei der Wohnsitznahme in Nordschleswig wurde es möglich, ihre Kinder in Institutionen der Minderheit betreuen zu lassen. „Ich war ein bisschen zurückhaltend. Rasmus muss sich damit identifizieren können. Er muss es auch wollen, denn sonst fand ich es nicht richtig“, unterstreicht die zweifache Mutter. Für das Ehepaar hatte die Wahl des Kindergartens auch viel damit zu tun, ob der Hort einen guten Ruf hatte. Der deutsche Kindergarten in Hadersleben gelte, so Johanna Løhde, als der beste Kindergarten der Kommune. Das half bei der Entscheidungsfindung. Rasmus Løhde Nielsen sah von Anfang an die Chance, seine Kinder zweisprachig aufwachsen zu lassen, als einen positiven Mehrwert.

Die Musikkünstlerin lebt seit 2017 mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Hadersleben. Dass die Løhde Nielsens sich für die nördlichste Kommune als ihren Standort entschieden haben, war zum Teil Zufall, aber auch der zentralen Lage der Domstadt geschuldet.

Foto: Karin Riggelsen

Muttersprache: „Synnejysk“

„In meinem Elternhaus haben wir immer ‚Synnejysk’ gesprochen und in den Institutionen Deutsch. Ich hätte es als künstlich empfunden und es hätte sich für mich nicht richtig angefühlt, Deutsch mit den Kindern zu sprechen, auch weil mein Mann Däne ist. Er ist nicht aus der Minderheit“, erklärt Johanna Løhde.

Es war die Entscheidung ihres Mannes, und das ist auch gut so, denn sie wollte die Entscheidung nicht um jeden Preis durchsetzen. Aber natürlich hat sie die Möglichkeit ins Spiel gebracht. „Die pädagogischen Aspekte sollten auch stimmen“, räumt sie ein. „Jon hat ganz tolle Jahre im Kindergarten gehabt. Mit der Schule haben wir auch eine großartige Erfahrung.  Es war Rasmus, der meinte, dass wir Jon an der DSH (Deutsche Schule Hadersleben, red. Anm.) anmelden sollten. Auch mit Anton läuft es im Kindergarten super“, so die Wahl-Haderslebenerin.

Ich hätte es als künstlich empfunden und es hätte sich für mich nicht richtig angefühlt, Deutsch mit den Kindern zu sprechen, auch weil mein Mann Däne ist. 

Sowohl Johanna als auch ihr Mann Rasmus haben beide kleine Dorfschulen besucht.

Weltreise mit der Freundin

Gehen wir zurück zu der Zeit, als Johanna am Anfang ihrer musikalischen Karriere stand. Nachdem sie im Juni 2009 ihre letzte Abiturprüfung absolviert hatte, machte sie zusammen mit ihrer Klassen- und Wohnheimgefährtin Josephine Gehlhaar eine Weltreise. Unter dem Motto „in 100 Tagen um die Welt“ flogen die jungen Frauen zu Sehenswürdigkeiten in unter anderem den Vereinigten Staaten, Neuseeland, Australien und Thailand. 

„Als wir im Dezember 2009 in New York waren, musste ich mich bewerben für die Aufnahme am Konservatorium“, blickt Løhde zurück. Sie wusste, dass es schwierig war, durch das Nadelöhr zu gelangen und beim ersten Anlauf einen Studienplatz zu bekommen. Sie entschied sich trotzdem dafür, nur einen Studienplatz am Konservatorium in Aarhus (Det Jyske Musikkonservatorium) zu suchen und keine alternativen Studiengänge in Betracht zu ziehen.

Zelten in Afrika, 2009.

Foto: Privat

Aufnahme geschafft, trotz widriger Umstände

Im Januar 2010 ging es dann endlich zur Aufnahmeprüfung am Konservatorium in Aarhus. „Mein Papa hatte einen Minibus gemietet, denn ich musste zur Prüfung eine Band mitbringen“, sagt Johanna Løhde. Aber nicht alles lief nach Plan. Ein massiver Schneesturm fegte über Jütland, als Vater und Tochter sich frühmorgens auf den Weg machten. Johanna hatte sich mit ihrem Kameraden Lennart Westergaard zusammengetan und drei weitere Bekannte, die in Flensburg wohnten, gebeten, sie als Band zu unterstützen.

Johannas Computer, auf dem sie alles gesichert hatte, was sie für die Prüfung vorbereitet hatte, brach zwei Tage vor der Aufnahmeprüfung zusammen. „Alles war weg. Und ich war todmüde, als wir endlich in Aarhus ankamen. Ich war kurz davor aufzugeben“, so Løhde, die von ihren Eltern ermutigt wurde, die Prüfung durchzustehen.

Für die Audition waren 10 Minuten abgesetzt. Johanna improvisierte und sang die beiden Lieder „Song for you“ von Donny Hathaway und den Jazzstandard „They can´t take that away from me“. Ihr Auftritt wurde mit der Note 10 bewertet. Johanna war glücklich, denn sie hatte mit einer guten Zensur bestanden. Das zeigte ihr, dass sie richtig lag, wenn sie beruflich Fuß fassen wollte in der Musikbranche. Am Ende des Tages wurden auch die Unklarheiten bezüglich der Studienrichtung geklärt, und es hieß Ruhe bewahren und auf die Entscheidung warten, ob sie die Zulassung zu ihrem Studiengang am Musikkonservatorium erhalten würde.

Die Antwort kam im April 2010: Johanna Løhde wurde zu ihrem Wunschstudium zugelassen und sie zog im Spätsommer von Gaardeby in die jütische Hauptstadt, wo sie in einer Wohngemeinschaft Unterkunft fand.

Zur Aufnahmeprüfung am Konservatorium in Aarhus musste ich eine Band mitbringen. Mein Papa hatte einen Minibus für uns gemietet. Aber nicht alles lief nach Plan. Ein massiver Schneesturm fegte über Jütland, als als wir uns auf den Weg machten. Und mein Computer war zusammengebrochen. Alles war weg. Ich war kurz davor aufzugeben.

Johanna Løhde wurde zu ihrem Wunschstudium zugelassen.

Zwei Minderheitenmädchen in Aarhus

In der Studienrichtung, in der Johanna aufgenommen wurde, waren 2010 nur drei Sängerinnen zugelassen. Eine Studierende kam aus Westjütland, die beiden anderen aus dem deutsch-dänischen Grenzland. Während Johanna die deutsche Minderheit in Nordschleswig repräsentierte, stammte die dritte im Bunde aus dem Raum Flensburg. „Levke Hansen kommt aus der dänischen Minderheit. Wir haben Deutsch gesprochen“, lacht Johanna Løhde und ergänzt: „Das ist wirklich sehr unwahrscheinlich, dass zwei Minderheitenmädchen im selben Jahr zugelassen werden. Hunderte aus dem ganzen Land versuchen, da reinzukommen und dann schaffen wir beiden Minderheitenmädchen die Aufnahme.“

Johanna Løhde ist ausgebildete rhythmische Musiklehrerin, Sängerin, Gesangslehrerin und Chorleiterin.

Foto: Karin Riggelsen

Tutor hatte neue Studierende im Blick – und dann klickte es

Auf dem Konservatorium lernte Johanna Løhde ihren Mann kennen. Rasmus Løhde Nielsen hatte seinen Studienstart ein Jahr vor ihr. Er war ihr Tutor. „Ich bin im August 2010 angefangen und im November 2010 haben wir ein Paar gebildet. Das hat auch die Zeit danach diktiert“, sagt Johanna. Auf die Frage, wie es dazu kam, dass sie sich ineinander verliebten, beschreibt sie, dass Rasmus, der ein Jahr älter ist als Johanna, sie bereits während des ersten Einführungskurses „im Blick“ hatte. Relativ kurze Zeit später hat es auch bei ihr Klick gemacht und „dann sind wir zusammengekommen“.

„Traumhaft schöne“ Hochzeit

Eine kleine Dachwohnung in der Aarhuser Innenstadt war die ersten Jahre ihr gemeinsames Zuhause. Johanna gefiel das Großstadtleben, wo sie neben dem Studium die kulturellen Angebote ausschöpfen konnte, und sie mochte es, halbwegs anonym durch die Straßen schlendern zu können. Die jungen Musikschaffenden entschlossen sich frühzeitig, den Bund fürs Leben zu schließen. 2014 traten sie in der Kirche zu Gauerslund vor den Traualtar. „Gauerslund ist die Ecke, aus der Rasmus stammt“, erzählt Johanna. Die Hochzeit hat sie als „traumhaft schön“ in Erinnerung. Um ihre Familie und die Familie von Rasmus unter einen Hut zu bringen, entschied sich das Brautpaar, dass die Verse der Kirchenlieder, die sie für die musikalische Umrahmung ausgewählt hatten, abwechselnd in deutscher und dänischer Sprache gesungen wurden.

Johanna Løhde ist seit ihrer Kindheit ein Teil der Nordschleswigschen Gemeinde und wurde von Pastorin Christa Hansen in der Kirche zu Tingleff eingesegnet. Das Bedürfnis, in der Tingleffer Kirche getraut zu werden, hatte sie nicht.  Die Trauung wurde den Vorstellungen des Paares angepasst. Sänger und Sängerinnen des Gospelchores, in dem Johanna damals Mitglied war und Rasmus Løhde als Gospelpianist arbeitete, waren Teil des Rahmenprogramms.

„Danach wurden wir gefragt, ob wir sehr christlich sind, weil wir so jung geheiratet haben. Das war nicht unser Beweggrund. Wir wollten diesen Festtag gerne für uns haben, bevor wir Kinder bekommen“, so Johanna Løhde.

Die 32-Jährige widmet viel Zeit und Energie ihrer musikalischen Bildung. Die Musik ist ein Teil ihrer Identität und eine Quelle der Erfüllung.

Foto: Karin Riggelsen

Abschlusskonzert im Musikhaus

Im Juni 2015 gab Johanna Løhde ihr Abschlusskonzert im Musikhaus in Aarhus. Johanna löste die Aufgabe mit Bravour und bekam, genau wie einst bei der Aufnahmeprüfung, die Note 10. Sie ist damit ausgebildete rhythmische Musiklehrerin mit den Hauptfächern rhythmische Chorleitung und Singer-Songwriterin sowie den Nebenfächern rhythmische Sängerin, Gesangslehrerin und Chorleiterin. „Das heißt, mit 24 war ich schon fertig. Das ist schon sehr früh. Candidata musicae – das ist mein offizieller Titel. Aber den benutze ich nicht wirklich.“

Musikalisches Paar richtet sein Leben neu aus

Johanna und Rasmus Løhde Nielsen zogen kurz nach der Hochzeit nach Torrild bei Odder, wo sie ein Haus mieteten. Sie wollten erleben, wie sich das Leben außerhalb der Großstadt anfühlt und es genießen, die Natur vor ihrer Haustür zu haben. Rasmus Løhde wurde zu dem Zeitpunkt an der Musikschule in Odder angestellt und für Johanna tat sich ebenfalls die Möglichkeit auf, an der Schule zu unterrichten. „Solche Stellen an Musikschulen sind nicht leicht zu bekommen“, sagt Johanna Løhde.

Ganz Dänemark als Arbeitsplatz

Nach der Geburt ihres Sohnes Jon im September 2016 setzte das Künstlerehepaar mit dem Umzug in die nördlichste nordschleswigsche Stadt neue Ziele. Diesmal verpflichtete sich Rasmus Løhde Nielsen, neben seiner Tätigkeit in Odder als Lehrer an der Musikschule in Hadersleben und für Johanna schloss sich der Kreis: Sie kehrte im Februar 2017 nach Nordschleswig zurück und unterrichtet seitdem in Teilzeit an der Haderslebener Musikschule.

Genau wie sie als Gesangslehrerin und Sängerin arbeitet, ist ihr Mann als Klavierlehrer und Pianist tätig. „Wenn man Kinder bekommt, braucht man die Familie auf eine andere Art. Deswegen wussten wir, dass wir in den südlichen Teil des Landes ziehen wollten. Oft wird gesagt, dass man als Künstler in einer Großstadt leben muss. Aber eigentlich ist ganz Dänemark dein Arbeitsplatz und es ist egal, wo du wohnst“, sagt Johanna Løhde.

Oft wird gesagt, dass man als Künstlerin in einer Großstadt leben muss. Aber eigentlich ist ganz Dänemark dein Arbeitsplatz und es ist egal, wo du wohnst.

2017 zogen die Løhde Nielsens nach Nordschleswig.

Sich selbst milder bewerten

Um eine anerkannte Solistin zu werden, erfordert es unzählige Stunden Übung und Training.

Es ist kein Geheimnis, dass sie in Bezug auf ihr professionelles Wirken sehr selbstkritisch ist, sagt Johanna Løhde, die im Laufe ihrer Karriere gelernt hat, sich selbst milder zu bewerten und auch mal ein Auge zuzudrücken, obwohl sie nach einem Konzert das Gefühl hatte, noch mehr hätte geben zu können. Sie ist sensibel und im Hintergrund lauert allzeit eine gewisse Portion Selbstzweifel, obwohl alle anderen bereits mit ihrer Darbietung zufrieden sind. Der Drang nach Perfektionismus gibt ihr den Ansporn, immer ihr Bestes zu geben, versichert Johanna Løhde.

„Diese Bestätigung kann ich eigentlich nicht von anderen bekommen. Erst wenn ich selbst spüre, dass ich zufrieden bin, dann erlebe ich wahre Zufriedenheit“, überlegt Johanna Løhde.

Der Körper als wichtiges Instrument

Für sie als Sängerin ist ihr Körper ihr bedeutendstes Instrument. Damit muss man lernen umzugehen, und ab und an verflucht sie es auch ein wenig. „Rasmus ist Pianist und kann trotz Triefnase gut Klavier spielen. Bei mir besteht latent eine gewisse Angst, krank zu werden, insbesondere vor wichtigen Auftritten, die ich nicht verpassen möchte“, sagt die Künstlerin. Mit den Erfahrungen aus der Coronazeit, die für sie geprägt war von Absagen, Frustration und Existenzangst, habe sie langsam Ruhe gefunden.

„Als Frau ist dein Aussehen oftmals ein Grund zur Debatte in der Branche und kann sogar dazu beitragen, ob man gebucht oder nicht gebucht wird“, meint Johanna Løhde.

Als Frau ist dein Aussehen oftmals ein Grund zur Debatte in der Branche und kann sogar dazu beitragen, ob man gebucht oder nicht gebucht wird.

Johanna Løhde vermisst Gleichstellung in der Musikbranche.

Fokus weg von der Musik nehmen

Sie bedauert, dass Frauen in der Musikbranche ihrer Ansicht nach bei der Gleichstellung nach wie vor den Kürzeren ziehen und nach ihrem Aussehen beurteilt werden: „Ganz ehrlich, das ist für mich einfach nicht wichtig. Da wird so viel Fokus von der Musik weggenommen, aber so ist eben“, sagt sie.

In Bezug auf die Coronakrise beanstandet Løhde, dass ihrer Branche von der Politik und der Gesellschaft nicht derselbe Respekt entgegengebracht wurde wie anderen. „Ich kann meinen Beruf so gut machen, wie ich will. Dennoch liegt es trotzdem nicht in meiner Hand, wie es weitergeht“, erinnert sich Løhde an die belastende Situation während der Krise, die sich über mehrere Jahre erstreckte. „In meiner Branche plant man Jahre im Voraus, aber plötzlich plante niemand mehr“, sagt die Mittdreißigerin, die damals auch von Außenstehenden aufgefordert wurde, den Beruf zu wechseln, um die finanzielle Situation in den Griff zu bekommen.

„Ich habe 15 Jahre darauf hingearbeitet, als Musikerin tätig sein zu können. Da werde ich mir nicht den Ast absägen, auf dem ich sitze. Ich muss am Ball bleiben, denn sonst bin ich weg aus der Branche“, schildert Løhde ihre Situation während der Coronakrise. Dank ihrer Teilzeitanstellung an der Musikschule schaffte es das Ehepaar, den schwierigen Weg aus der Krise zu meistern.

Freiraum für kreative Projekte

Mit 20 Wochenstunden an der Musikschule, wo sie Gesang unterrichtet in den Talentklassen, den Mädchenchor „Ekko“ leitet und den Chor für Lungenkranke betreut, hat Johanna Løhde sich Freiraum geschaffen für andere kreative Projekte. Sie wirkt beispielsweise als Chorleiterin, Solistin oder als ein Teil einer Begleitgruppe, die Künstler oder Bands bei Live-Auftritten, einer Show, einer Tournee oder Aufnahmen in einem Tonstudio musikalisch unterstützt. Ihr Lebenslauf verdeutlicht, dass sie so namhafte Künstler wie Stine Bramsen, Jesper Lundgaard und die Band „Alphabeat“ begleitet hat. Des Weiteren hatte Johanna Løhde Engagements mit unter anderem Linda Andrews, Annette Heick, Per Nielsen und Thomas Eje.

In Frühjahr 2023 hatte die Wahl-Haderslebenerin erstmals Gelegenheit, ein Teil der Produktion des Regionaltheaters „Møllen“ an der Haderslebener Süderbrücke zu sein. Bei dem Musiktheater „Omve′n hjemve“ mit Musik der aus Blans stammenden Sängerin Rikke Thomsen arbeitete Johanna Løhde als Gesangs- und Dialektcoach. Im Herbst 2023 stand sie als Solistin in „The Beatles Story“ in der Törninger Mühle (Tørning Mølle) auf der Bühne. Johanna und Rasmus Løhde Nielsen arbeiten gerne zusammen und treten gemeinsam auf die Bühne.

Johanna Løhde unterrichtet nicht nur im Schreiben von Texten und Liedern. Ihre Eigenkompositionen, die sie immer mit dem Klavier als Begleitinstrument schreibt, nehmen einen großen Raum in ihrer künstlerischen Tätigkeit ein. Bislang hatte sie nicht die Zeit und Ruhe, ein eigenes Album zu veröffentlichen.

Persönlich ist das ein ganz großes Ding für mich. Eins meiner eigenen Lieder wird für das Sinfonieorchester arrangiert. Größere Träume gibt es nicht. Das ist etwas, worauf ich mich unglaublich freue. Ich bin dankbar, dass ich das erleben darf .

Johanna Løhde, Musikkünstlerin

Großer Lebenstraum erfüllt sich

Ein großer Lebenstraum erfüllte sich für Løhde im Dezember 2023. Sie trat als Solistin im Musikhaus „Alsion“ in Sonderburg (Sønderborg) auf. Gemeinsam mit ihrer Künstlerkollegin Marie Carmen Koppel und dem Sinfonieorchester (Sønderjyllands Symfoniorkester) gestaltete Løhde eine Gospelgala für die ganze Familie. Auch der „Sønderborg Gospel Choir“, den sie seit ihrer Rückkehr nach Nordschleswig vor sechs Jahren leitet, war dabei. Das Programm umfasste bekannte Gospellieder in Versionen für Sinfonieorchester, Solisten und Gospelchor. Eins der eigenen Lieder von Johanna Løhde wurde sogar für das Sinfonieorkester arrangiert. „Persönlich ist das ein ganz großes Ding für mich. Größere Träume gibt es nicht. Das ist etwas, worüber ich mich unglaublich freue. Ich bin dankbar, dass ich das erleben darf und machen darf“. Johanna Løhde trat in einer Doppelfunktion auf, denn sie dirigierte auch den Chor. 

„Ich bewege mich vielseitig in verschiedenen Genres. Meine Eigenkompositionen sind oftmals eine Mischung aus Pop und Jazz. Alles hat seinen Reiz. Jazz, Gospel und Pop sind meine drei Standbeine. Das ist das, was ich am meisten mache und mag“, unterstreicht Løhde und sie fügt schnell hinzu, dass sie sich eigentlich nicht so sehr im Popbereich bewegt und ihre eigene Musik nicht kategorisieren möchte. „Es kommt einfach heraus, was herauskommt. Ich möchte so wenig wie möglich in Schubladen stecken, damit ich mich nicht einschränke. Es kommt darauf an, wie instrumentiert und arrangiert wird, und dann kann es in jede Richtung gehen“, versichert Johanna Løhde.

Johanna Løhde bewegt sich vielseitig in verschiedenen Genres. Ihre Eigenkompositionen sind oftmals eine Mischung aus Pop und Jazz.

Foto: Karin Riggelsen

Privatleben ist wichtiger als Solokarriere

Johanna Løhde träumt nicht von einer Solokarriere und glanzvollen Auftritten im In- und Ausland. „Das ist nichts, was ich anstrebe, denn mein Privatleben ist mir sehr wichtig, und ich weiß, dass man dafür einige Dinge aufgeben muss.“ Für sie wäre das ein sehr hoher Preis, den sie bezahlen müsste: „Ich glaube, mein Traum ist es eher, Anerkennung innerhalb meines Bereichs zu bekommen. Das muss nicht unbedingt auf großen Bühnen sein.”

Die erfolgreiche Musikkünstlerin strebt danach, eine Balance zwischen ihrer musikalischen Karriere und ihrer Rolle als Mutter zu finden. Johanna Løhde möchte ihre Leidenschaft für die Musik weiterverfolgen und gleichzeitig Zeit mit ihren Kindern und dem Ehemann verbringen und an deren Seite sein. Dies verlangen ihr Organisationstalent und Zeitmanagement ab, um beiden Aspekten gerecht zu werden.

„Vieles habe ich schon erreicht“, hebt Johanna Løhde hervor. Der Auftritt mit dem Sinfonieorchester stand bereits auf ihrer Bucket List, als sie ein kleines Mädchen war. Am liebsten möchte sie in Formation mit anderen sein, wo sie nicht immer die Hauptperson ist. Sie habe nicht das Bedürfnis, stets im Vordergrund zu stehen mit ihrem ganzen Wesen. Denn für sie wird die Musik immer im Mittelpunkt stehen. In vielen Arten lebe sie schon diesen Traum. Dafür sei sie sehr dankbar. Sie ist auch glücklich in ihrer Ehe und mit den Kindern.

„Mir ist wichtig, dass die Musik im Mittelpunkt steht. Ich bin immer von den musikalischen Projekten angetrieben und nicht davon, im Mittelpunkt zu stehen.“ Løhde bezeichnet sich selbst als privilegiert, da sie die Möglichkeit hat, auszuwählen, an welchen Projekten sie arbeitet.

Foto: Hans Christian Davidsen

Ein Gefühl für die Arbeit mit Menschen

Musikalisches Wissen, visionäres Arbeiten und die Fähigkeit, Menschen und Gruppen ,,leiten zu können“, sind einige der Eigenschaften, die eine Chorleiterin besitzen muss. Das ist Johanna Løhde bewusst und es reizt sie, mit Menschen aus verschiedenen Berufen und verschiedenen Hintergründen zu arbeiten: „Es ist wichtig, sie zusammenzubringen. Das macht mir Spaß“, spricht Løhde über ihre Arbeit mit Chören: „Das Gefühl von Mehrstimmigkeit, wenn mehrere Stimmen gleichzeitig Harmonien singen, gibt mir immer wieder denselben Rausch. Schon als Kind, wenn ich Musik im Radio hörte, habe ich Zweitstimmen erfunden, weil ich diesen Sound von Harmonie und Mehrstimmigkeit liebe“, erzählt sie.

„Wenn Stimmen das machen geht es mir durch Mark und Bein. Stimmen sind so persönlich, keine Stimme ist gleich. Man kann sich das gleiche Keyboard anschaffen, aber deine Stimme ist persönlich. Bei einem Soloauftritt hat man die Freiheit, sich auszudrücken, aber wenn man mit anderen zusammen singt, kann man etwas ganz anderes erschaffen. Es ist dieses Zusammensingen, das mich emotional berührt“, verrät Johanna Løhde.

Johanna Løhde Nielsen: Lebensstationen

An ihre schulische Laufbahn – Deutsche Schule Tingleff (DTS) – schloss sich das zehnte Schuljahr in einer Musiknachschule an. Danach kehrte sie in das Schulsystem der deutschen Minderheit in Nordschleswig zurück, wo sie 2009 ihr Abitur am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig in Apenrade machte. Nach einer 100-tägigen Weltreise folgte eine Audition am Musikkonservatorium in Aarhus. Dort begann Johanna Løhde Nielsen im Spätsommer 2010 ihren fünfjährigen Studiengang. 2014 heiratete sie den Pianisten und Musikschullehrer Rasmus Nielsen. 2017 Umzug von Odder nach Hadersleben. Jon und Anton, die beiden Söhne des Ehepaares, besuchen die Einrichtungen der deutschen Minderheit in Nordschleswig. 

Von 2017 bis 2000 war Løhde Organisatorin und Gesangscoach des grenzüberschreitenden Kulturprojekts „Sommergroove”. Sie gründete das Projekt 2015, um junge kreative Talente aus Nordschleswig, Südschleswig und ganz Dänemark zu fördern. Ebenfalls 2015 gründete sie den Gospelchor „Joyful Voices”, den sie bis 2022 leitete.

Text
Karin Friedrichsen

Fotos
Karin Riggelsen
Private Fotos

Idee & Entwicklung
Harro Hallmann
Sally Flindt-Hansen

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